Kawasaki 250 Samurai A1 / 350 Avenger A7
Produziert zwischen 1966 und 1972
2 Zylinder / 2-Takt, mit Drehschieber-Einlass, getrennte Schmierung.
12 Volt Elektrik, Batterie 12 Volt / 9 Ah.
Separater Gleichrichter, Regler – nur auf eine Phase wirksam, HITACHI 3-Phasen Alternator 12 Volt / 100 W, mit integrierter Unterbrecher-Zündung, mit halber Kurbelwellen-Drehzahl laufend.
Für Kawasaki Triple Switzerland in 5040 Schöftland, Silvio und Mario Ragoni, befassten wir uns mit diesen legendären Motorrädern, deren technisch äusserst interessanten Motoren mit starkem Drehmoment immer noch für erstaunte Gesichter sorgen.
Die erste Maschine mit Alterserscheinungen war ausgerechnet eine A 1 SS, mit hochgezogenen Auspuff-Krümmern, die so ziemlich genau den Unterbrecherdeckel zudeckten.
Um die Zündung (2 Unterbrecher im 90°-Winkel angeordnet) einstellen zu können, musste man die Auspuff-Anlage demontieren.
Und das machten wir gerade einmal! …. und demontierten ebenso den somit frei zugänglichen HITACHI Alternator, der eher wie eine Lichtmaschine dimensioniert ist und am freien linken Ende links die Zündung antreibt.
Der Unterbrecher-Nocken wurde ausgebaut, sowie die Grundplatte mit Unterbrecher und Kondensatoren. Nach dem Ausmessen machte ich eine Skizze für die Werkstatt und begann mit der Herstellung der Halteplatte für die Aufnahme der elektronischen Zündung. Das grosse Kunststück war das Herstellen eines Magnetrotors, der mit einem Innen-Konus auf die korrekte Höhe der Alternatorwelle positioniert werden musste.
Die Alternator mit der neuen Zündung, mit 2 neuen Zündspulen, lief bereits auf dem Prüfstand tadellos.
Mario Ragoni baute den modifizierten Alternator an der A 1 SS wieder ein, stellte die Zündung statisch ein: der Motor startete auf den ersten Kick und lief wie einst im Mai.
Weitere Checks ergaben, dass die Gleichrichtung und Regelung – mit separatem Gleichrichter und Regler, der nur eine Phase gegen die Masse regelte – quasi die Phase gegen die Masse herunter riss – unzureichend war.
Eine POWER BOX 00105 für 3-Phasen wurde kurzerhand angeschlossen und die Werte waren perfekt. Leider hatten die POWER BOX aufgrund der Wärme-Ableitbleche keinen Platz unter dem linken Seitendeckel.
Da der Alternator nur eine Leistung von 100 W bei Nenndrehzahl (wenn neu) hatte, wurden diese Fächer-Bleche demontiert und das Platzproblem war gelöst.
Weiter fanden wir heraus, dass eine 12 Volt-Batterie mit 4 Ah bei Betrieb mit Blinker völlig ausreichend ist. Sofern keine Blinker montiert sind, konnte das Motorrad sogar ohne Batterie gefahren werden – mit eingeschaltetem Scheinwerfer, nota bene.
Sogleich wurde eine Kleinserie aufgelegt, die teils durch uns eingebaut – oder als Kits durch Kawasaki Triple Switzerland in so einige Länder exportiert wurden.
Mittlerweile hat die «weltweite Nachfrage» abgenommen, aber für den Enthusiasten sind wir immer zur Stelle. Wie es geht, wissen wir – noch…
